DU HAST KEINE CHANCE, ALSO NUTZE SIE!DAS FESTIVAL
06. - 08. Dezember
Wir sind jung und bald brauchen wir das Geld? Wie unabhängig sind wir? Wo, wie und mit wem wollen wir arbeiten? Nächste Haltestelle Mutprobe? Was sind unsere Themen, und sind das auch Eure? Drei Tage lang öffnet die Werkstatt im Lofft ihre Türen und wird zu einem Ort für Macher. Schauspieler, Musiker, Denker, Künstler treffen im Rahmen des Festivals aufeinander und zeigen, was sie in den letzten Monaten erarbeitet haben, mit viel Raum, um darüber und drum herum zu diskutieren. Wir, die Festival-Initiatoren, haben zusammen an der Hochschule für Musik und Theater in Leipzig Dramaturgie studiert und die Lust auf Veränderung und Experimenten am Theater gemeinsam. Eine Ausbildung, eine Denkschule und drei unterschiedliche Köpfe. An der Schwelle zwischen Studium und Beruf möchten wir den Gedanken einer "Werkstatt" wörtlich nehmen und zeigen, woran wir arbeiten. Zu sehen sein werden u.a. eine Arbeit über das Scheitern als produktives Ereignis, eine Performance, die sich mit dem ambivalenten Gefühl zum Herkunftsort auseinandersetzt und eine Theater-Installation, die nach den Ursachen für Entscheidungen und Handlungen sucht. Es werden Filme gezeigt, Aufführungen diskutiert und die Verbindung zu theoretischen Ansätzen in der ästhetischen Philosophie gesucht. Wir wollen reden, streiten, danach trinken, lachen, weiterdenken und weitermachen.
Premiere
X/3_A._UND
06. Dezember - 21 Uhr + 07. Dezember - 21 Uhr mit Nachgespräch + 08. Dezember - 17 Uhr |Kunstraum Ex-Lalülal
Theaterinstallation by Malin und Annika Nagel
Erst Anspannung - Verrückung - dann Entspannung. Warum ist das gut? Alles ist mir egal, aber mit einer wahnsinnigen Intensität. Leicht aber wichtig? Es macht mich jedenfalls glücklich. Ich liebe. Fuck me! Eine Runde drehen. Und jetzt wieder weiter. Halt! Genau von hier aus in diesem Licht sieht dein Arm sehr lustig aus, wie ein abgeknickter Möwenflügel, oder so. Und von dort? Wer entscheidet das? Das geht durch. Durch mich durch. Finde ich aber auch gut. Immer wieder, weiß ich! Und noch einmal. Da ist eine, die entscheidet selbst, was sie tut. Das passt den anderen nicht in den Kram, denn das Gesetz ist ein Anderes. Widerstände sind nicht zu überwinden, sonst wären es keine. Nun gut. Tanzen?
VON Annika Nagel & Malin Nagel
MIT Gonzalo Bascuñan, Edgar Eckert, Theresa Elstner, Lisa Grebe, Charlotte Greve, Carina Posse
WERKSTATTMACHERIN Sarah Trilsch
Wiederaufnahmen
ASA NISI MASA
06. Dezember - 16 Uhr mit Nachgespräch + 07. Dezember - 19:30 Uhr | Werkstattbühne im LOFFT
Lesung by Christian Mahlow
Über das Scheitern eines Stückes, das nie stattgefunden hat. Ein Bericht."Ich wollte Fehler machen." Mit diesem Satz habe ich
kokettiert. Der klingt so toll und so ehrlich. Aber wenn alles einstürzt, weil du wirklich Fehler machst, dann wird dieser Satz zu einer echten Bedrohung. Dann ist das Kokette daran schnell vorbei, weil alles unsicher geworden ist, bzw. deine Fehler so groß sind, dass du darüber nachdenken musst, ob du die Arbeit an deinem Projekt besser einstellst, weil du vielleicht versagt hast. Das fühlt sich nicht gut an. Man muss diesen Satz, ich will Fehler machen, plötzlich ernst nehmen, und wirklich darüber nach-
denken, was er jetzt für mich in meiner Situation bedeutet. Was bedeutet es für mich Fehler zu machen oder zu scheitern?
MIT Mareike Wenzel, Stefanie Mühlhan & Christian Mahlow MUSIK Lisa Grebe & Marie Petzold VON Christian Mahlow DRAMTURGISCHE BEGLEITUNG Marianne Seidler REGIEHOSPITANZ Lena Franke WERKSTATTMACHERIN Sarah Peglow
Die 3. Kolonie
06. Dezember - 18 Uhr mit Nachgespräch + 08. Dezember - 20:30
Uhr | Foyer Etage 1, Theater der Jungen Welt
Performance by Fiona Ebner & Hatice Karagöl
Ich komme aus dem Dorf N. Es liegt auf dem Land. Uns verbindet eine Hassliebe. Es durchdringt mich und ich werde seinen Geruch nicht los. Plötzlich, vor ein paar Jahren, habe ich angefangen ihn immer stärker zu lieben. Denn in diesem Bild, das ich von N. habe, schlummert etwas, das mich anzieht. Irgendwie ist das wild und gefährlich. Wicked. Dreckig. Kraftvoll. Diese Worte verbinde ich mit
N.: Orgastisch, erdig, tierhaft. Impulsiv. Behäbig, kompakt, lustvoll, rau. Direkt. Naiv. Herzlich. Körperlich. Enthemmt. Eine Eingeborene wird versuchen, Sie in einem kleinen Vortrag mit praktischen Beispielen von der Kultur ihres Herkunftslandes zu überzeugen.
VON|MIT Fiona Ebner & Hatice Karagöl TECHNIK Manuela Staudte WERKSTATTMACHERINNEN Sarah Trilsch, Annemarie Saß
RAHMENPROGRAMM
Redegelage
07. Dezember - 17 Uhr | Foyer Etage 1, Theater der Jungen Welt
Und hier: Ein bisschen Futter zum Denken. Philosophischer Gedankenaustausch - Carl Hegemann erklärt warum im Bereich der Kunst Dinge möglich und notwendig sind, die in derLebenswelt nicht aufgehen können und dürfen - Schnitt - „Ich bin, ich existiere…im Vollzug des Denkens". Joe Kienast erzählt von der Freiheit des Individuums und Identitätskonstuktionen - Schnitt - Antigone, Kreon, Orest und Athene: Julius Greve stellt Alain Badious Theorie des Subjekts vor - Schnitt - Verwirrung - Schnitt - Anstoß, Inspiration. Prof. Dr. Carl Hegemann ist freier Dramaturg und lehrt an der HMT-Leipzig Dramaturgie, Joe Kienast hat Philosophie und Soziologie studiert und ist wissenschaftlicher Mitarbeiter in einem DFG-Projekt an der HMT der Fachrichtung Schauspiel, Julius Greve studiert Anglistik, Musikwissenschaft und Geschichte in Köln.
Der Umzug
Lesung by Karl Weidenbeck
08. Dezember - 16 Uhr | Werkstattbühne im Lofft
Das Prosastück „der Umzug" fragt sich, welche Konsequenzen es hat, dass Sprache Welt nicht nur mit-, sondern vor allem auch ein-teilt. Wird es deshalb auch (un-)möglich, mit Sprache die Bildung von Kategorien wie Ost-/Westdeutsch zu vermeiden? Weidenbecks Text entstand im Zusammenhang mit dem Projekt „Jubiläumskinder - Die DDR und die friedliche Revolution im ‚kulturellen Gedächtnis‘ der 1989 geborenen ostdeutschen Jugend". Was heißt es heute für 20-jährige seit 20 Jahren wiedervereinigt zu sein? „Der Umzug" wurde von der Bundeszentrale für politische Bildung sowie der Stiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur gefördert.Karl Weidenbeck, geboren 1984, hat Japanologie und Neuere Deutsche Literatur in Berlin studiert und lebt dort als freier Autor.
Die Realität hat die geilste GrafikEin interreaktiver Vortrag über (Computer) Spieltheater mit Machina eX
08. Dezember - 18:30 Uhr | Kunstraum Ex-LalülalaMachina eX ist eine Gruppe junger Theater-,Computerspiel- und Medienmacherinnen, die Technologie & Kultur zusammenbringen. Sie machen Point N‘ Click Adventures in lebensechter Grafik; theatrale Rauminstallationen, die Komponenten von Computerspiel und Theaterabend zusammenbringen. Dabei wird die Aufführung zum Spiel und das Publikum zum Spieler. „Wir zeigen euch wie und woran wir arbeiten, inwiefern man sich so von klassischen Theaterstrukturen entfernt, wenn man Gaming und Theater miteinander verbindet."
Es berichten Laura Schäffer, Philip Steimel, Anna Fries, Yves Regenass, Laura Naumann, Lucas Human:
Machina exSchlussgespräch
08. Dezember - 21:30 Uhr | Foyer Etage 1, Theater der Jungen WeltDu hast keine Chance, also nutze sie." Am Ende der drei Tage möchten wir zusammen mit den Besuchern und Gästen die Fragen aufgreifen, die das Motto des Festivals provoziert. Wie können wir unsere Ideale behalten? Müssen wir realistisch sein???? Welche Themen lassen sich wo umsetzen? Wie nutzen wir unsere Ausbildung und Erfahrung? Wie können wir trotz Kürzungen im Kulturbereich und Zukunftsunsicherheit Kunst machen, fördern und mutig sein? Was ist gut an den Strukturen, wie wir sie heute vorfinden, was möchten wir ändern? Unseren eigenen Weg gehen? Oder uns die jeweiligen Strukturen aneignen
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FILME
06. - 08. Dezember, ab 16 Uhr im LOFFT- FoyerIm Foyer des Loffts werden während des Festivals sich abwechselnde Filme gezeigt. „8 ½“ und „Warnung vor der heiligen Nutte“ haben Christian Mahlows Arbeit angeregt und „Bierkampf“ ergänzt Fiona Ebners Performance „Die 3. Kolonie“.
Alle
Aufführungen kosten jeweils 3 Euro! Rahmenprogramm: Eintritt frei!
Reservierungen online:
Hier!Ein Festival von Fiona Ebner, Christian Mahlow, Malin Nagel, dem Werkstattmacher e.V. und LOFFT.Leipzig. In Zusammenarbeit mit dem Theater der Jungen Welt und dem Kunstraum Ex-Lalülala. Das Festival entstand im Zusammenhang mit Diplompraktika im Fach Dramaturgie an der Hochschule für Musik und Theater Felix Mendelssohn Bartholdy Leipzig. Gefördert durch die Stadt Leipzig, Kulturamt Leipzig.